Die Graduiertenakademie der Universität Tübingen und das Netzwerk Qualitative Methoden laden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitative Datenanalyse“ ein.
Wann: am 09. und 10. April 2015
Wo: Schloss Hohentübingen (Fürstenzimmer), auf der Burgsteige 11 in der historischen Tübinger Altstadt
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Monique Scheer, Almut Peukert, Anno Dederichs, Darja Burljaev, Beate Kasper
Worum es geht:
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen: Wie entwerfe ich ein qualitatives Forschungsdesign? Welche (Art von) Daten soll ich erheben? Wie verfahre ich in der Auswertung, und welche Analysemethode ist die für meine Fragestellung geeignete? Wie stelle ich die Ergebnisse angemessen dar? Im Rahmen der Forschungswerkstatt erlernen, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden die Praxis qualitativer Sozialforschung in engster Anbindung an ihren eigenen Forschungsalltag. Es werden drei parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. (Hier geht es zum Flyer)
AG 1. Videoanalyse
Leitung: Prof. Dr. Bernt Schnettler (Uni Bayreuth)
Die AG richtet sich an Forschende, die ‘natürliche’ Situationen mit der in ihnen stattfindenden Interaktion und Kommunikation mit Hilfe von Videodaten interpretativ untersuchen möchten. Anhand von Beispielen wird die fokussierte Ethnographie als Grundlage der Videographie dargestellt, ebenso wie die Videointeraktionsanalyse als Kernstück der Analyse videographisch erhobener Daten. Es werden methodische Forschungsschritte sowie praktische und technische Fragen und Probleme behandelt, die im Forschungsprozess auftreten. Es bietet außerdem einen Ausblick auf die theoretische Einbettung der Videographie im Rahmen der interpretativen Ansätze der Sozialforschung.
AG 2. Wissenssoziologische Diskursanalyse
Leitung: Dr. Sasa Bosancic (Uni Augsburg)
Die Perspektive des Forschungsprogramms der Wissenssoziologischen Diskursanalyse richtet sich in erster Linie auf die Wahrheitsspiele, Definitionswettkämpfe und Deutungskonflikte unterschiedlicher sozialer und kollektiver Akteure, die in machtvollen Auseinandersetzungen um die legitimen Wirklichkeitsbestimmungen streiten. Im Zentrum des Workshops stehen Fragen nach der empirischen Umsetzung des Forschungsprogramms und es soll aufgezeigt werden, mit welchen methodischen und methodologischen Grundlagen die diskursive Konstruktion von Wirklichkeit erforscht werden kann.
AG 3. Grundlagen und Forschungspraxis der dokumentarischen Methode
Leitung: Prof. Dr. Anja Mensching (Ostfalia Hochschule)
Wie gelingt es qualitativer Forschung, Handlungspraktiken und das ihnen zugrundeliegende implizite Wissen der Akteure zu rekonstruieren? Der Ansatz der dokumentarischen Methode bietet hierfür einen Zugang. Im Workshop, der sich sowohl an Einsteiger/innen als auch an bereits mit dieser Methode Forschende wendet, werden wir auf der Basis einer kurzen Einführung in die Grundlagen der dokumentarischen Methode deren Interpretationsschritte anhand empirischer Vorlagen aus dem Kreis der Teilnehmenden exemplarisch nachvollziehen.
Workshopablauf
Donnerstag, 09.04.2015
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
13.00 – 13.15 Uhr Begrüßung durch die Workshop-OrganisatorInnen
13.15 – 14.00 Uhr Eröffnungsvortrag
14.15 – 18.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-3: Kurzvorstellung der Dissertationsprojekte, Input und Diskussion zum Verhältnis von qualitativer Forschung und Interpretationsprozessen, Arbeit am exemplarischen Textmaterial, praktische Übungen ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Gasthaus Neckarmüller in Tübingen (separate Anmeldung; auf eigene Kosten)
Freitag, 10.04.2015
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Workshops 1-3: Fortsetzung der Text- und Interpretationsarbeit
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-3
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-3
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr Abschlussplenum
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt (2 aktive TN pro Workshop).
Wenn Sie sich um eine aktive Teilnahme bewerben möchten, reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein:
- Name und Vorname, Adresse, E-Mail, Angaben zur akademischen Ausbildung (akademischer Titel, Fach)
- Thema, Fragestellung und (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter)
- Material je nach AG (Videomaterial, Interviewtranskripte, Materialien zur Rekonstruktion von Diskursen etc.)
- 2-4 kurze Fragen dazu an die Dozentin/ den Dozenten des Workshops.
Einreichfrist ist der 1. März 2015.
Bitte senden Sie die Unterlagen an:
qualitative-forschung(at)ifsoz.uni-tuebingen.de
Wir werden Sie bis Mitte März 2015 informieren, ob Ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen. Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in methodische Anwendungsprobleme und Lösungsmöglichkeiten, die dem eigenen Promotionsprojekt nützlich sein können.
Anmeldung: Bis 15. März 2015 unter qualitative-forschung(at)ifsoz.uni-tuebingen.de Bitte mit Name und Vorname, Adresse, E-Mail, Angaben zur akademischen Ausbildung (akademischer Titel, Fachbereich) sowie die AG, an der Sie teilnehmen möchten.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
20 € für passive Teilnehmende
30 € für aktive Teilnehmende
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, ZUK 63) gefördert.