Erwerbsminderungsrentner: sinkende Leistungen und wachsende Einkommensunterschiede im Alter
Peter Krause, Ulrike Ehrlich, Katja Möhring
Die Zahl der Zugänge in die Erwerbsminderungsrente ist nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung seit den 90er Jahren stark gesunken. In den Jahren 2005 bis 2010 erfolgte ein leichter Wiederanstieg. Seit 2001 haben sich auch die Zahlbeträge bei den Zugängen zur Erwerbsminderungsrente verringert. Damit ist die materielle Absicherung bei Erwerbsminderung wieder in den Blickpunkt der sozialpolitischen Diskussion gerückt. Die Daten der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) bestätigen die langfristig zunehmenden Einkommensrisiken bei Erwerbsminderungsrentnern. Im Mittel lebten im Zeitraum von 2001 bis 2011 ein Viertel aller Bezieher einer Erwerbsminderungsrente in Einkommensarmut. Zudem weisen die Analysen zu den relativen Einkommenspositionen der Bezieher einer Erwerbsminderungsrente darauf hin, dass dieser Personenkreis nach Erreichen der Regelaltersgrenze im Durchschnitt ein geringeres Haushaltseinkommen aufweist als die übrigen Rentner und dass diese Differenz im Zeitverlauf wächst.