15-16 Mai, 2009
Universität Hamburg
Centrum für Globalisierung und Governance (CGG)
Leitung: Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger
Die viel diskutierte „Hartz IV“ – Reform der deutschen Bundesregierung ist ein Beispiel für einen neuen Typ von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, welche unter dem Schlagwort „Aktivierungspolitik“ in vielen europäischen Wohlfahrtsstaaten als Antwort auf die Arbeitsmarktkrise der 1990er Jahre implementiert wurde. Solche Programme laufen auch unter dem Motto des „Förderns und Forderns“. Sie setzen daran an, dass die Rückkehr der Arbeitslosen in das Erwerbssystem einerseits stärker durch gezielte, auf den individuellen Fall zugeschnittene Maßnahmen gefördert werden und andererseits den Arbeitslosen stärker Sanktionen auferlegt werden für den Fall, dass sie sich nicht ausreichend aktiv um die Wiederaufnahme einer Tätigkeit bemühen.
Allerdings unterscheiden sich solche Programme im Ländervergleich deutlich in ihrer Schwerpunktsetzung. Im Fall der deutschen Hartz IV – Politik steht, wie empirische Studien zeigen, stärker das „Fordern“ im Zentrum, während die Förderung der Arbeitslosen – etwa durch Qualifizierungsprogramme – eher einen nachrangigen Stellenwert hat. In anderen Ländern liegt der Schwerpunkt demgegenüber zum Teil eher auf umfassenden Qualifizierungsprogrammen, während die Mittel für solche Programme in Deutschland mit der Einführung der Aktivierungspolitik sogar deutlich reduziert wurden. Auch unterscheiden sich die europäischen Wohlfahrtsstaaten stark im Hinblick auf das Niveau der Arbeitslosenunterstützung. Dabei werden insbesondere Großbritannien und Dänemark als gegensätzliche „Proto-Typen“ einer liberalen Aktivierungspolitik auf der einen, einer universalistischen Aktivierungspolitik auf der anderen Seite angesehen.
Im Rahmen des Symposiums sollen theoretische Ansätze für die Analyse von Aktivierungspolitiken diskutiert, die Aktivierungspolitiken in verschiedenen europäischen Wohlfahrtsstaaten verglichen und die Unterschiede in den Wirkungen analysiert werden. Dabei wird auch danach gefragt, welches jeweils die Wirkungen im Hinblick auf die soziale Ungleichheit und die soziale Kohäsion sind.
Wir möchten alle Interessierten herzlich zur Teilnahme einladen. Wir bitten um eine Anmeldung bei der u.a. Adresse, eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Die Tagungssprache ist englisch.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.wiso.uni-hamburg.de/index.php?id=7720.
Ansprechpartnerin:
Dipl.-Soz. Patrizia Aurich
Centrum für Globalisierung und Governance,
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg
Allende-Platz 1, 20146 Hamburg
Tel. +49-40-42838-6396, Fax: +49-40-42838-3545
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