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Call for Papers: Periphere Arbeit im Zentrum

Call for Papers

Periphere Arbeit im Zentrum
AKempor Tagung
6./7. November 2014, HSU Hamburg
Organisation: Axel Czaya, Wenzel Matiaske

 Das Begriffspaar “Peripherie” und “Zentrum” erschließt nicht nur die sozial-räumliche Dimension von Arbeit. Darüber hinaus soll es um die Positionierung von Arbeit im Raum sozialer Ungleichheit gehen, der nicht nur durch Einkommensunterschiede, sondern auch durch ungleiche Verteilung sozialen und kulturellen Kapitals charakterisiert ist. Zum Verständnis der Genese und Entwicklung sozial-struktureller Ungleichheit ist darüber hinaus die Zentralität von Organisationen in der Gesellschaft zu berücksichtigen.

Vom Wanderarbeiter über Mitarbeiter mit Behinderungen und Filialleiter in der Provinz reicht das Spektrum peripherer Positionen. Wohingegen schlechtbezahlte Praktikanten im renommierten Architekturbüro, Chefsekretäre in der Zentrale oder Industriemeister im Stammhaus in bestimmter Dimension zentrale Positionen einnehmen. Organisationsgröße und Kontrolle über kritische Ressourcen des Wirtschaftslebens moderieren Arbeitsbedingungen, Karrierewege und Einflusschancen der Beschäftigten. Doch auch jenseits der Welt der Organisation finden sich die strukturierenden Kraftlinien von Peripherie und Zentrum im Feld der selbständigen und der freien Berufe vom Toilettenmann, der Künstlerin, dem Arzt oder der Rechtsanwältin und ihrer Lebenswelten.

Die Exploration der skizzierten Felder bedarf der theoretischen Anleitung. Im Mittelpunkt des Interesses stehen jedoch nicht theoretisch konzeptionelle, sondern primär – quantitative und qualitative – empirische Arbeiten aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, ebenso wie aus den Kulturwissenschaften.

Die Tagung interessiert sich wie immer auch für methodische Fragen. Im Kontext unseres Themas sind dies u.a. Methoden der Regional- und Netzwerkanalyse, aber auch Instrumente zur Erhebung qualitativen Datenmaterials, welche Auskunft über Peripherie und Zentrum in durch Organisationen geprägten Feldern geben.

Beiträge können in Form von Abstracts oder als Full Paper bis zum 31. August 2014 eingereicht werden.

Weitere Informationen

Einladung zur GIRA-Jahrestagung 2013

Das Thema der GIRA-Jahrestagung 2013 lautet: „International and Comparative Industrial Relations“. Die Tagung findet am 10./11. Oktober 2013 in Erlangen (Institut für Soziologie; Universität Erlangen, Prof. Ingrid Artus) statt. Wir würden uns über eine rege Beteiligung an der Tagung freuen!

Das vorläufige Programm, das Anmeldeformular sowie Informationen über Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie hier sowie auch auf der Webseite der GIRA (http://www.gira-web.de; Menüpunkt: “Jahrestagung 2013”).

Bei Fragen können Sie sich an Ingrid Artus oder ggf. per Email an das GIRA-Sekretariat wenden.

Save the date: Sunbelt 2013 in Hamburg 21.-26.Mai 2013

Der deutschsprachigen Netzwerkforscher/innengemeinde ist es gelungen, die Jahreskonferenz des “International Network of Social Network Analysis” (INSNA), die sog. Sunbelt-Konferenz, das erste Mal seit 32 Jahren nach Deutschland zu holen!

Bitte notiert Euch schon einmal den Termin:
Die Sunbelt 2013 findet 21.-26. Mai 2013 (in der Woche nach Pfingsten) in Hamburg statt.

Die Tagung wird im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, stattfinden. Das 100 Jahre alte, frisch renovierte Art-deco-Gebäude befindet sich im Herzen der Stadt, ca. 100 Meter vom ICE-Bahnhof Hamburg-Dammtor entfernt.

Der Call for Abstract wird im Oktober verschickt werden. Vorraus. Bewerbungsschluss wird im Dezember sein.

Übernachtungsmöglichkeiten in der fußläufiger Entfernung zum Veranstaltungsort werden in unterschiedlichen Preiskategorien – ähnlich wie bei der letzten europäischen Tagung in Riva del Garda in 2010 – zentral gebucht werden können.

Please note für diejenigen Nachwuchswissenschaftler/innen, die das Budget nicht überstrapazieren wollen: Als günstige und wunderschön direkt am Hamburger Hafen gelegene Übernachtungsmöglichkeit empfehlen wir das Jugendhotel „Auf dem Stintfang”, Alfred-Wegener-Weg 5, 20459 Hamburg. Da es sich um eine Jugendherberge handelt, muss dieses individuell gebucht werden: http://www.djh-nordmark.de/index.php?id=431

Tagung Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel

Am 14.06 und 15.06.2012 findet an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Abschlusstagung von vier BMBF-Forschungsprojekten zum Thema

„Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel”

statt. Dabei handelt es sich um praxisbezogene Projekte, die sich mit Arbeit auf Abruf, Zeitarbeit, freien Mitarbeitern und flexibler Beschäftigung befassen. Die Tagung richtet sich an Wissenschaftler, Praktiker, Medien und die interessierte Öffentlichkeit. Den Abschluss bildet am 15.06.2012 ab 13.00 Uhr eine öffentliche und kostenlose Podiumsdiskussion zum Thema „Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel“. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung (bis 30.04.2012) finden Sie unter: www.fokusgruppe2012.de.

Weitere Informationen – Tagungsprogramm

Call for Papers: Erfolgskulturen der Gegenwart

Erfolgskulturen der Gegenwart

Neue Perspektiven auf das Verhältnis von Leistung, Anerkennung und Erfolg in exemplarischen Dis-kurs- und Bewährungsfeldern

Tagung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) am 23./24. Februar 2012

Keynotes:
Sighard Neckel (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Gabriele Wagner (Leibniz Universität Hannover) und Stephan Voswinkel (Institut für Sozialforschung Frankfurt)

Dass ein Ratgeberbuch Erfolg verspricht, liegt im Wesen dieses Genres und ist an sich nichts Neues: Ein frühes Beispiel finden wir in dem 1928 von Napoleon Hill veröffentlichten Kompendium mit dem Titel „The Law of Success“, aus dem rund zehn Jahre später der über 60 Millionen Mal verkaufte Bestseller „Think and Grow Rich“ (1937) hervorgehen sollte. Was indes mit Blick auf zeitgenössische Publikationen dieser Art auffällt, ist die schiere Bandbreite an berufs- und lebensweltlichen Bezügen. So richten sich Ratgeber neueren Datums mit ihren Erfolgsverheißungen gleichermaßen an Studenten und Doktorandinnen („Schnell und erfolgreich studieren“, „Erfolgreich promovieren“) wie an Berufsmenschen („Meine Arztpraxis – erfolgreich im neuen Gesundheitsmarkt“, „Souverän, selbstbewusst und erfolgreich Lehrer sein“), und dabei insbesondere an Frauen („Das Arroganz-Prinzip. So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf“). Aber auch Personen oder Gruppen, die einem Hobby frönen („Erfolgreich gärtnern durch Mischkultur“, „Grundregeln erfolgreichen Kochens“, „Erfolgreich Proben – so erreicht jede Band ihr Ziel“) sowie Individuen, die mit der Ein- oder Zweisamkeit hadern („Erfolgreich flirten“, „Erfolgreich lieben“), werden adressiert.

Diese jüngst zu beobachtende Hochkonjunktur – und Ausdifferenzierung – von Erfolgsratgebern hat ein doppeltes Gesicht: Zum einen zeugt sie davon, dass einstige Gewissheiten ihren Status (vermeintlich) fragloser Gültigkeit eingebüsst haben. Zum anderen ist sie als Ausdruck einer das Feld des Marktes transzendierenden „Pflicht zum Erfolg“ zu sehen, wie Sighard Neckel sie als eine – wenn nicht die – Leitorientierung in der Gegenwartsgesellschaft identifiziert hat. Die Erosion einstiger Gewissheiten (und sei es die, dass persönliche Anerkennung oder berufliche Bewährung auf dem Erbringen einer „Leistung“ beruht, die eine „Gegenleistung“ zeitigen wird, ohne notwendigerweise „erfolgreich“ sein zu müssen) geht – so gesehen – mit dem Siegeszug einer „Erfolgskultur“ einher, die zunehmend alle Lebensbereiche und Berufsfelder durchdringt.

Doch ist es wirklich sinnvoll, hierbei von einer Erfolgskultur zu sprechen? Inwieweit haben wir es – eingedenk der historisch-sozialen und strukturellen Besonderheiten je spezifischer Diskurse, Handlungskontexte und Institutionen – nicht vielmehr mit unterscheidbaren, immer auch ein stückweit eigenlogischen und zu-weilen widersprüchlichen Erfolgskulturen zu tun? Davon ausgehend, dass die „Pflicht zum Erfolg“ – ja der Erfolgsbegriff selbst – aufgrund der relativen Autonomie sozialer Felder (sowie der differenten Sozialprofile und Deutungsaffinitäten der in diesen sich bewegenden Akteurinnen und Akteure) verschieden aufgefasst werden und inhaltlich unterschiedlich gefüllt sein kann, hebt die geplante Tagung darauf ab, die These von der „Erfolgskultur“ der Gegenwart aus soziologischem, geschichts- und kulturwissenschaftlichem Blickwinkel kritisch zu beleuchten und in differenzierender Absicht zu diskutieren. Erörterungen zu spezifischen Ver- oder auch Entkoppelungen von Leistung, Anerkennung und Erfolg mit Blick auf die Problematik der beruflichen Bewährung sind dabei ebenso willkommen wie solche, die sich mit der „Pflicht zum Erfolg“ in außer-beruflichen Bereichen der Lebensführung befassen. Insbesondere begrüßen wir Perspektivierungen auf die vergeschlechtliche Dimension von Erfolgskulturen. Ziel der Tagung ist es, ein möglichst kontrastreiches Bild unterschiedlicher Formen der Kultivierung von „Erfolg“ zu zeichnen und tiefere Einsichten in die je spezifi-schen (neuen) Handlungsprobleme und Bewältigungsstrategien zu gewinnen, die mit diesen einhergehen. Im Sinne einer möglichen Blockbildung erhoffen wir uns theoretische und empirische Beiträge, die mit Fragen der gesellschaftlichen Konstruktion und (Re)Produktion von „Erfolg“ auf der diskursiven, institutionellen und/oder individuellen Ebene befasst sind:

I.
Auf der Ebene von kulturellen Deutungsmustern und Logiken der diskursiven Herstellung und Verhandlung denken wir – beispielsweise – an wissenssoziologisch und begriffsgeschichtlich angelegte Beiträge, die sich der Frage nach Entstehungskontexten, epochalen Modifikationen oder feldspezifischen Eigenheiten von Leistungs-, Anerkennungs- und Erfolgssemantiken widmen. In welcher historischen Konstellation hat sich das Deutungsmuster „Erfolg“ vom Leistungsbegriff entkoppelt und verselbständigt? Wann und wo hat sich welcherart Erfolgskonzeption diskursiv verfestigt? Und inwieweit lassen sich – mit Blick auf bestimmte Handlungsfelder – auch konkurrierende, widersprüchliche Erfolgsdiskurse ausmachen? Von der Beantwortung dieser Fragen versprechen wir uns ein besseres Verständnis der Wirkmächtigkeit und Reichweite (dis-kurs-)feldspezifischer Erfolgsmythen.

II.
Eine zweite Ebene sehen wir in der Erörterung organisations- und institutionsspezifischer Techniken der Etablierung von Erfolgsnormen. Hier geht es im weitesten Sinne um Kulturen der Erfolgszurechnung, wie wir sie idealtypisch in der Wirtschaft (mit ihren zahlreichen Erfolgsindikatoren), zusehends aber auch in an-deren gesellschaftlichen Subfeldern und Institutionen wie der Wissenschaft, der Kultur- und Kunstproduktion (etc.) vorfinden. Welcherlei Methoden und Mechanismen der Erfolgsmessung und der Sichtbarmachung von Erfolg lassen sich unterscheiden? Wer setzt die Maßstäbe des Erfolgs und an welche konkreten Leistungsverständnisse sind diese ihrerseits – wenn überhaupt – gekoppelt? Inwiefern hat „Erfolg“ im Kranken-haus zum Beispiel eine andere Bedeutung als in einer Bank? Auch stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach dem Grad der Institutionalisiertheit und der Stabilität – respektive der Labilität – von „Erfolgskulturen“: Wie garantiert kann ein Erfolg in einem bestimmten institutionellen Umfeld überhaupt sein – und was wird in verschiedenen Organisationen unternommen, um Erfolge sicherzustellen? Davon ausgehend, dass Wertesysteme ein gewisses Beharrungsvermögen aufweisen (man denke hierbei insbesondere an Felder, die sich ursprünglich gegen das Primat des Ökonomischen herausgebildet haben), stellt sich hierbei nicht zuletzt auch die Frage nach Formen der Widerspenstigkeit gegenüber der „Pflicht zum Erfolg“: Inwieweit lassen sich Organisationskulturen oder institutionelle Settings ausmachen, für die eine Erfolgsaversion kenn-zeichnend ist?

III.
Eine dritte Ebene schließlich betrifft Fragen nach unterschiedlichen Modi der individuellen Aneignung und Reproduktion (oder Verwerfung) der „Pflicht zum Erfolg“. Hier erhoffen wir uns biographieanalytisch oder fallrekonstruktiv angelegte Beiträge, die sich mit dem Verhältnis von Leistung, Anerkennung und Erfolg aus einer akteurszentrierten Perspektive auseinandersetzen. Was macht „Erfolgsmenschen“ – soziologisch besehen – eigentlich aus? Bei welchen (historisch und sozial wie zu charakterisierenden) Akteurinnen und Akteuren kann etwa von einem besonders ausgeprägten „Erfolgsstreben“ die Rede sein – und inwieweit gibt es hierbei geschlechts-, milieu- oder generationsspezifische Unterschiede oder Gemeinsamkeiten? Eine besondere Herausforderung sehen wir in der mikrosoziologischen Erörterung des spannungsvollen Verhältnisses zwischen individueller (beruflicher) Bewährung und Sinnstiftung einerseits und der um sich greifenden „Pflicht zum Erfolg“ andererseits.

Die Tagung wird im Rahmen des Forschungsprojekts „Exzellenz und Geschlecht in Führungspositionen der Wissenschaft und Wirtschaft“ veranstaltet und findet am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung statt. Verantwortlich: Hildegard Matthies und Denis Hänzi, Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik.

Abstracts von max. einer Seite werden bis zum 15. Oktober 2011 erbeten an.