Humboldt-Stipendien werden lukrativer

Postdoktoranden sollen ab dem 1. Dezember monatlich 2.650 statt 2.250 Euro und erfahrene Wissenschaftler 3.150 statt 2.450 Euro erhalten. Insgesamt erhöhen sich die durchschnittlichen Stipendienraten für ausländische Forscherinnen und Forscher damit um rund 18% beziehungsweise 29%. Außerdem gibt es neue Zusatzleistungen für Familien, etwa bei Alleinerziehenden monatlich 400 Euro für das erste und 100 Euro für jedes weitere Kind.

Die erste Stipendienratenerhöhung seit zehn Jahren sei notwendig, so Generalsekretär Enno Aufderheide, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. "Ein Humboldt-Stipendium ist international hoch angesehen, und Reputation ist in der Wissenschaft letztlich geldwert. Doch unser Renommee allein kann den Abstand zu den gestiegenen Angeboten anderer Länder nicht mehr ausgleichen", sagte Aufderheide. "Wir freuen uns außerdem, dass wir künftig unseren Geförderten mehr Geld für die Kinderbetreuung geben können. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Chancengleichheit sind auch in der Wissenschaft wichtig und liegen uns sehr am Herzen. Allerdings haben die Ministerien leider nur einen Teil dessen genehmigt, was wir hier gerne tun würden."

Die Stipendien werden aus Mitteln des als institutioneller Förderer federführenden Auswärtigen Amts finanziert sowie aus den Stipendienmitteln des Bundesforschungsministeriums und des Bundesentwicklungsministeriums. Allerdings erhält die Stiftung nicht entsprechend mehr Mittel, sondern muss die Erhöhung der Raten aus dem bisherigen Etat leisten. Deshalb wird die Anzahl der Stipendien um jährlich etwa 70 reduziert werden.

"Die Stiftung muss damit leben, dass die überfällige Erhöhung nur um den Preis der ‚Ausgabenneutralität‘ erreichbar war", sagte der Präsident der Stiftung Helmut Schwarz. "Wir sind aber in Gefahr, eine große Chance zu verspielen. Weltweit nimmt das Interesse an einem Forschungsaufenthalt in Deutschland zu. Wir müssen immer mehr herausragende Anträge ablehnen und verpassen so die Chance, diese Menschen hier mitarbeiten zu lassen und sie durch unser Netzwerk lebenslang mit der deutschen Forschung zu verbinden. Deshalb kann ich nur raten, die Zahl der Stipendien in naher Zukunft wieder spürbar zu erhöhen", so Schwarz.

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Quelle: kisswin.de