Call for Papers
Geschlechterperspektiven auf Gewerkschaften
28./29.9.2015; Institut für Soziologie in Erlangen
Organisation: Judith Holland, Stefan Kerber-Clasen, Ingrid Artus, Britta Rehder
Geschlechterperspektiven auf Gewerkschaften sind nach wie vor in der Forschung zu Industriellen Beziehungen sowie im Bereich feministischer und geschlechtersoziologischer Forschung gleichermaßen marginal. Dabei sind Geschlechterperspektiven (mindestens) in zweierlei Hinsicht relevant für eine Analyse von Gewerkschaften: Einerseits sind gewerkschaftliche Strukturen und Praxen zu verstehen als ‚Ausdruck‘ gesellschaftlicher Geschlechterkonstruktionen und -verhältnisse. Andererseits beeinflussen Gewerkschaften ihrerseits die Geschlechterarrangements in der Gesellschaft, in der Politik und im Betrieb. In den vergangenen Jahren hat sich hier viel getan: Feststellbar sind gewisse geschlechterdemokratische Fortschritte innerhalb von Gewerkschaften (z.B. vermehrt Frauen in gewerkschaftlichen Führungspositionen, Thematisierung von equal pay etc.). Zugleich sind Gewerkschaften aber nach wie vor männlich dominierte Organisationen, gewerkschaftliche Politiken sind häufig ‚geschlechtsblind‘ oder von einem ‚male bias‘ geprägt.
Die geplante Tagung will daher sowohl empirische als auch konzeptionell-theoretische Fragen nach dem Verhältnis von Gewerkschaften und Geschlecht thematisieren. Mögliche Beiträge können und sollen mit fachlich unterschiedlichen Perspektiven arbeiten (z.B. Soziologie, Politikwissenschaft, Gender Studies, Wirtschaftswissenschaften, Ethnologie, Kulturgeographie, Geschichtswissenschaften). Obwohl primär deutsche Entwicklungen diskutiert werden sollen, sind auch international angelegte Beiträge sehr willkommen.
Einreichfrist (Abstract): 30.6.2015