Allein tätige Selbständige: starkes Beschäftigungswachstum, oft nur geringe Einkommen
Karl Brenke
In den vergangenen beiden Jahrzehnten ist die Zahl der Selbständigen in Deutschland kräftig gestiegen. Dies ist fast ausschließlich auf die Entwicklung bei allein tätigen Selbständigen (Solo-Selbständigen) zurückzuführen. Besonders stark hat sich dabei die Zahl selbständiger Frauen erhöht. Auch wenn ein Teil der Solo-Selbständigen hohe Einkünfte erzielt, liegt das mittlere Einkommen dieser Erwerbstätigengruppe unter dem der Arbeitnehmer. Viele kommen über Einkünfte, wie sie Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor beziehen, nicht hinaus. Der Anteil der Geringverdiener unter den Solo-Selbständigen ist zwar seit Mitte der letzten Dekade gesunken, er liegt aber immer noch bei knapp einem Drittel oder etwa 800 000 Personen. Eine Solo-Selbständigkeit ist häufig nur eine vorübergehende Beschäftigungsform. Die meisten der Solo-Selbständigen, die ihr Geschäft aufgeben, wechseln in eine abhängige Beschäftigung. Dies mag auch daran liegen, dass für manche der Gang in die Selbständigkeit wegen fehlender Beschäftigungsalternativen ohnehin nur eine Notlösung war. Zudem könnte Unzufriedenheit mit dem Einkommen aus der selbständigen Beschäftigung eine Rolle spielen.