Sie haben die Aufgabe, Strukturen und Entwicklungen anderer Gesellschaften aus aktueller und historischer Perspektive zu analysieren „Wir benötigen mehr fundiertes Wissen über andere Regionen in der Welt“, betonte Bundesministerin Annette Schavan. „Andere Länder und Kulturen zu kennen, ist längst eine Schlüsselqualifikation im internationalen Wettbewerb.“
Die sechs neuen Zentren entstehen an den Universitäten Bayreuth, Bielefeld, Duisburg-Essen, Frankfurt a.M, Göttingen und Marburg. Sie untersuchen globale Verflechtungen sowie kulturelle, politische, wirtschaftliche und religiöse Austauschprozesse. Dazu zählen beispielsweise das wirtschaftliche Engagement Chinas in Afrika oder die Rivalität der Großmächte um Einfluss im arabischen Raum. Die Zentren werden in ihrer zunächst vierjährigen Laufzeit mit insgesamt 22,5 Millionen Euro gefördert.
Bisher sind die Regionalstudien in Deutschland traditionell stark philologisch ausgerichtet. An den neuen Zentren sollen die Regionalstudien künftig stärker mit den systematischen Disziplinen wie beispielsweise den Geschichts- und Politikwissenschaften zusammenarbeiten. „Nur wenn ein breites Spektrum an Expertise und ein umfangreiches Wissen bereit stehen, können wir erfolgreich mit verschiedenen Weltregionen kommunizieren“, betonte Schavan. „Die Ergebnisse dieser geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung sind interessant für viele Bereiche – etwa für Wirtschaft, Politik und Kultur“, so die Ministerin weiter. „Das zeigt: Regionalwissenschaften sind ein gutes Beispiel für den interdisziplinären Blick über den Tellerrand. Und: Wer Regionalwissenschaften studiert hat, hat vielfältige Berufsperspektiven.“
Die Regionalstudien sind Teil der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung. Bereits 2009 hat das BMBF daher die Förderinitiative für Regionalstudien (Area Studies) ins Leben gerufen. Darüber hinaus stärken die Regionalstudien die sogenannten „Kleinen Fächer“ – also solche, die an höchstens 10 Prozent der deutschen Universitäten angeboten werden beziehungsweise an nicht mehr als zwei Standorten mehr als drei Professuren haben). Bereits in der ersten Förderrunde hat sich gezeigt, dass die BMBF-Initiative deutlich zur Sicherung und Weiterentwicklung dieser Kleinen Fächer beiträgt, die als wichtige Bestandteile der Regionalstudien in die Zentren integriert werden.
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Quelle: kisswin.de