Call for Papers: 10 Jahre nach der Weltfinanzkrise: New Economic Thinking – Beginn einer Transformation von Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaft

Veranstalter: AK Politische Ökonomie, Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS) am FB Sozialökonomie der Universität Hamburg, World Economic Association (WEA) – German Chapter

Ort: Hamburg

Zeit: 16. – 18. November 2018

Die Wirtschaftswissenschaften befinden sich in einem kritischen Zustand: Sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und der Politikberatung hat sich ein weitgehender modelltheoretischer Monismus etabliert, der gleichermaßen alternative paradigmatische Herangehensweisen marginalisiert wie er im Lehralltag in einseitiger und unkritischer Weise eine ökonomische Perspektive an zukünftige Forschergenerationen und Praktiker weitergibt, die von immer größeren Teilen der Studentenschaft als zu eng und realitätsfern kritisiert wird. Und die sich darauf stützende Politikberatung lässt große Teile pluraler Gesellschaften ohne akademische Ansprechpartner zurück.

Dies alles hat im Zusammenspiel im realökonomischen Entwicklungen – insbesondere die Weltfinanzkrise nach 2008 und der nachfolgenden Eurokrise – zu schwindender Glaubwürdigkeit der Ökonomik als ernstzunehmende Disziplin bei Studierenden, Praktikern und Politikern geführt und den Ruf nach einer größeren Pluralisierung der Wirtschaftswissenschaften hinsichtlich ihrer epistemologischen Konzepte und der Breite wirtschaftspolitischer Alternativkonzepte laut werden lassen.

Die Tagung befasst sich gleichermaßen mit den Bestimmungsgründen dieser Entwicklung und den Perspektiven einer transformierten Ökonomik, wie sie vielerorts als ‚New Economic Thinking‘ gefordert wird, wie mit der Frage nach den wirtschaftspolitischen Lehren der Weltfinanzkrise und der Suche nach Anzeichen für eine wirtschaftspolitische Reorientierung.
Mögliche Themenbereiche

  • Zum Zustand und den Entwicklungsbedingungen der Wirtschaftswissenschaft
  • Transformation der Ökonomik – aber wohin?
  • Institutionelle und politische Ökonomik der Transformation der Wirtschaftswissenschaften
  • Pluralisierung der ökonomischen Ausbildung
  • Zukunft der heterodoxen Ökonomik
  • Wirtschafts- und sozialpolitische Beratung ohne Alternativen?
  • Wirtschaftspolitik nach der Weltfinanzkrise
  • Reformen des europäischen Governance-Systems – aus der Krise gelernt?

Wir bitten um die Zusendung eines Abstracts (1/2 – 1 Seite) an:
Prof. Dr. Arne Heise, ZÖSS, Universität Hamburg
Arne.Heise@uni-hamburg.de
Willkommen sind auch Vorschläge, eigene Sessions innerhalb der Tagung zu organisieren.

Deadline: Mo, 24. September 2018