Welche Faktoren führen dazu, dass man an manchen Tagen schon erschöpft aufwacht, sich an anderen aber trotz Stress bis in die Abendstunden wohl fühlt und leistungsfähig bleibt? Das ist eine der Fragestellungen, denen das Teilprojekt der Medical School Hamburg unter Leitung von Prof. Jan Dettmers nachgeht. Dafür wird in der Zielregion Flensburg eine Tagebuchstudie mit Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern durchgeführt, deren Betrieb an der Mitarbeiterbefragung durch die Helmut-Schmidt-Universität Hamburg teilnimmt.
In der Tagebuchstudie werden das psychologische Wohlbefinden (z.B. Erschöpfung, Schlafqualität), arbeitsrelevante Faktoren (z.B. Konzentration, Arbeitsleistung) und familien- und freizeitbezogene Aspekte (z.B. Erholungserfahrung, Belastungen am Morgen) insgesamt viermal täglich über fünf Tage hinweg erfasst. Zudem geben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fünfmal täglich eigenständig Kortisolproben ab. Bei Kortisol handelt es sich um einen physiologischen Marker für Stress. Ziel der Studie ist es u.a. herauszufinden, welche Faktoren im Tagesverlauf zu subjektivem (z.B. Erschöpfung) und objektivem Stress führen (Veränderungen im Kortisolverlauf). Außerdem wird der Einfluss von betrieblichen Rahmenbedingungen wie etwa eine flexible Arbeitszeitgestaltung auf diesen Zusammenhang untersucht.
Um die Motivation zu erhöhen, erhalten die Befragten ein kleines Paket nützlicher Alltagsartikel (z.B. Powerbank, Kaffeebecher) und zahlreiche Anti-Stress-Tipps sowie bei Abgabe der Kortisolproben eine monetäre Aufwandsentschädigung als Anreiz und Dankeschön für die Teilnahme. Bis Mitte September haben bereits zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Flensburg an der Studie teilgenommen. Die Rekrutierung läuft weiterhin. Erste Ergebnisse stehen somit noch aus.