Konstituierende Sitzung der AG Sozial-ökologische Arbeits- und Zeitforschung am IÖW mit vielen spannenden Themen!

Für den 2-tägigen Workshop trafen sich Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland und Österreich, um sich gemeinsam über das Themengebiet der sozial-ökologischen Arbeits-und Zeitforschung auszutauschen. Am ersten Tag ging es vor allem darum, sich kennenzulernen und zu erfahren, welche fachlichen und Projekt-bezogenen Bezüge die einzelnen Teilnehmer haben. In einem World Café wurde dann das Forschungsfeld näher bestimmt, Zusammenhänge, zwischen Arbeit, Zeit und Ökologie beschrieben sowie offene Fragestellungen diskutiert.

Der zweite Tag wurde mit einem Input Beitrag zum Thema Post-Work begonnen, welches auf einer grundlegenden Kritik des heutigen Arbeitsbegriffes basiert und Visionen für eine Gesellschaft entwirft, in der Einkommen und Lohnarbeit entkoppelt werden, beispielsweise durch ein bedingungsloses Grundeinkommen. Anschließend wurde diskutiert, welche Chancen sich für eine gesellschaftliche Transformation im Kontext von Klima- und Finanzkrise, Digitalisierung und demografischen Wandel ergeben und wie der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in den gesellschaftlichen Diskurs und die politische Praxis unterstützt werden kann.

Der zweite Themenblock, zum Thema Zeitpolitik, begann mit einem spannenden Vortrag über zeitpolitische Ansätze verschiedener Parteien, die aktuell insbesondere im Bereich der Familienpolitik verortet sind. Nach dem Vortrag tauschte man sich darüber aus, warum zeitpolitische Themen nicht stärker im Bundestagswahlkampf artikuliert wurden und welche Erfahrungen und Erfolge im Bereich der lokalen Zeitpolitik bereits existieren. Als Vorbild wurde hier Italien genannt, welches bereits im Jahre 2000 ein nationales Gesetz zur Umsetzung von zeitpolitischen Maßnahmen auf lokaler bzw. kommunaler Ebene verabschiedet hat.
Abschließend sprachen sich viele der Teilnehmenden dafür aus, sich weiter zu vernetzen und die AG zunächst durch einen intensiven inhaltlichen Austausch fortzuführen. Insbesondere sollen Verbindungen zwischen Arbeitszeitforschung und Zeitpolitik stärker ausgearbeitet werden. Ein weiteres Treffen ist für den Anfang des nächsten Jahres geplant.