Forschung und Lehre sind messbar

Diesen Fragen gehen die Autoren in den beiden neuen Ausgaben 2/2012 und 3/2012 der „Beiträge zur Hochschulforschung“ nach.

Sandra Mittag, Rüdiger Mutz und Hans-Dieter Daniel bewerten die Qualitätssicherungsinstrumente der ETH Zürich im Bereich Lehre und Studium. Deren Eckpfeiler sind die Beurteilung von Lehrveranstaltungen durch Studierende, die Befragung von Absolventen und die Evaluation von Departements durch externe Experten. Die Autoren zeigen, dass die ETH Zürich damit über etablierte Instrumente der Qualitätssicherung verfügt, die auch in der Hochschule weitestgehend akzeptiert sind. Aber sie sehen auch Optimierungsmöglichkeiten: Alle Instrumente sollten stärker aufeinander bezogen und in ein zusammenhängendes Qualitätssicherungskonzept eingebettet werden.

In Großbritannien liegt die Aufgabe der Qualitätssicherung in der Lehre bei der Quality Assurance Agency (QAA). Anett Löscher gibt einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Begutachtungsmethoden, welche die QAA entwickelt hat und anwendet, und stellt deren Rolle im gegenwärtigen hochschulpolitischen Kontext vor.

Inwiefern können externe Evaluationsverfahren die etablierten Formen der Zusammenarbeit in der Wissenschaft verändern? Durch die Analyse zweier Evaluationsverfahren in der Forschung, der Institute der Leibniz-Gemeinschaft in Deutschland und der Research Assessment Exercises in Großbritannien, zeigt Silke Gülker, dass die jeweiligen Evaluationsverfahren zwar ein strategisches Verhalten der beteiligten Wissenschaftler begünstigen, die Normen der Wissensgesellschaft aber weiterhin ihre Bedeutung behalten.

Zwei weitere Artikel befassen sich mit der Messung von Leistungen in der Forschung: Werner Marx und Lutz Bornmann diskutieren in ihrem Artikel die Grenzen der Anwendung des Journal Impact Factors als einem bibliometrischen Indikator zur Bemessung von Forschungsleistungen. Harry Müller wirft am Beispiel der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre die Frage auf, welche Probleme sich bei der Messung von Forschungsleistungen mit Hilfe von Zitationen ergeben.

Weitere Informationen

Dies sind einige Themen der Ausgaben 2/2012 und 3/2012 der „Beiträge zur Hochschulforschung“. Beide Ausgaben können entweder in gedruckter Form per E-Mail bestellt (publikationen@ihf.bayern.de) oder über die Homepage www.ihf.bayern.de als pdf-Datei herunter geladen werden.

Die „Beiträge zur Hochschulforschung“ sind eine der führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschen Sprachraum. Sie zeichnen sich durch hohe Qualitätsstandards, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Die Zeitschrift veröffentlicht quantitative und qualitative empirische Analysen, Vergleichsstudien und Überblicksartikel, die ein anonymes Peer Review-Verfahren durchlaufen haben.

Quelle: kisswin.de