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Neuer Wochenbericht/DIW Berlin: Zinsschranke greift trotz Freigrenze

Zinsschranke greift trotz Freigrenze
Hermann Buslei, Laura Brandstetter, Natalie Roetker, Martin Simmler

Die Zinsschranke ist ein Instrument der Unternehmenssteuerreform 2008. Sie soll verhindern, dass international agierende Unternehmen ihre Gewinne über Fremdfinanzierung ins Ausland verlagern. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung sprechen dafür, dass multinationale Unternehmen tatsächlich Gewinne in Niedrigsteuerländer verlagern. Denn der Verschuldungsgrad eines inländischen Unternehmens mit ausländischen Anteilseignern ist umso höher, je niedriger der Steuersatz im Land des Anteilseigners ist. Zudem zeigt sich, dass die Zinsschrankenregelung trotz der Freigrenze von drei Millionen Euro grundsätzlich geeignet ist, die Gewinnverlagerung über Fremdfinanzierung einzudämmen. Zwar ist nur eine geringe Anzahl der Unternehmen mit ausländischen Anteilseignern betroffen, diese weisen jedoch den überwiegenden Teil des investierten Vermögens und damit wahrscheinlich auch der Gewinne auf.

In: DIW Wochenbericht 79(2012) Heft 19 ; 3-9
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.399301.de/12-19-1.pdf

Der Link zum Heft: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.399303.de/12-19.pdf

Open Access: Internetplattform bündelt europäische Forschungsergebnisse

Koordination durch SUB Göttingen

Aktuelle Forschungsergebnisse aus ganz Europa sind über ein neues Internetportal zugänglich.

Die Plattform des EU-weiten Verbundprojekts OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe) ermöglicht den freien Zugriff auf qualitätsgeprüfte wissenschaftliche Veröffentlichungen nach dem Open-Access-Prinzip. An dem Projekt sind 38 Partner innerhalb der EU beteiligt. Koordiniert wird es seit Ende 2009 von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Ein Gutachten im Auftrag der Europäischen Kommission hat nun positive Bilanz des ersten Projektjahres gezogen. Das Projekt habe eine Vorreiterrolle für die gesamte Europäische Union, so die Gutachter, und werde die allgemeine Einstellung zu frei verfügbaren Publikationen und Forschungsdaten nachhaltig verändern.

SUB-Direktor Dr. Norbert Lossau ist stolz auf das bisher Erreichte: „Innerhalb eines Jahres ist es uns gelungen, europaweit ein breiteres Bewusstsein für Open Access zu schaffen, auch in solchen Ländern, in denen diese Idee noch relativ neu ist. Ich bin sicher, dass es uns in den kommenden Jahren gelingen wird, das Thema noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern und Open Access als gängige wissenschaftliche Praxis nachhaltig zu etablieren.“ Neben der wissenschaftlichen Gesamtkoordination baut die SUB in 27 europäischen Ländern einen Informationsdienst auf, der Wissenschaftler und Institutionen bei der Open-Access-Veröffentlichung unterstützt: Das European Open Access Helpdesk System soll die Verfasser von Artikeln unter anderem in Fragen der Lizenzbedingungen beraten, bei der Wahl geeigneter Publikationsserver und in allen praktischen Belangen.

OpenAIRE geht auf eine Initiative der Europäischen Kommission zum Open-Access-Prinzip bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zurück, die im August 2008 eingeleitet wurde. Wörtlich übersetzt bedeutet Open Access freier Zugang – Informationen und Publikationen stehen im Internet öffentlich, dauerhaft und für die Leser kostenfrei zur Verfügung. Die Europäische Kommission fördert das dreijährige Projekt mit insgesamt rund vier Millionen Euro. Die Universität Göttingen unterstützt Open Access als eine zentrale Publikationsstrategie der Zukunft. Weitere Informationen zu OpenAIRE sind im Internet unter der Adresse www.openaire.eu zu finden.

Quelle: kisswin.de/idw