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[wochenbericht] DIW Berlin: Deutsche Exporte | Risikofreude von Abgeordneten

Zunehmende Diversifizierung der deutschen Warenexporte
Karl Brenke, Simon Junker

Seit dem vergangenen Jahr ist Deutschland nicht einmal mehr Vize- Weltmeister bei den Warenausfuhren. Im Ranking der exportstärksten Nationen der Welt sind nach China nun auch die USA vorbeigezogen. Für eine Wettbewerbsschwäche spricht das angesichts der weiterhin hohen Außenhandelsüberschüsse aber keineswegs. Die ohnehin hohe internationale Einbindung der deutschen Wirtschaft hat weiter zugenommen. So sind die Exporte stärker als die Wirtschaftsleistung gestiegen. Im Jahr 2012 wurden Waren in einem Gesamtwert von knapp 1,1 Billionen Euro exportiert, das entspricht 44 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. So hoch war die Exportquote noch nie. Die regionale Struktur des deutschen Auslandsabsatzes hat sich weiter verschoben: Die Bedeutung der Europäischen Union und der Eurozone als Absatzmarkt verringert sich in der Tendenz schon seit dem Jahr 2000, die krisenhafte Entwicklung in den letzten Jahren hat diesen Trend verstärkt. Zum Teil konnten die Wachstumsausfälle durch Zuwächse insbesondere auf den asiatischen Märkten sowie im Handel mit manchen europäischen Ländern außerhalb der EU kompensiert werden. Im Zuge dieser Entwicklung hat die Diversifizierung des deutschen Exports sowohl nach Produktgruppen als auch nach Abnehmerländern zugenommen. Zwar machen Maschinen und Fahrzeuge weiterhin fast die Hälfte der Ausfuhren aus und tragen größtenteils zum Außenhandelsüberschuss bei. Eine immer stärkere Rolle spielen aber andere Warengruppen wie chemische Produkte. Insgesamt ist der deutsche Außenhandel in erheblichem und wohl auch wachsendem Maß durch komplementäre Austauschbeziehungen geprägt: Es werden überwiegend technisch komplexe beziehungsweise wissensintensive industrielle Fertiggüter exportiert und Rohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie eher einfache Industrieerzeugnisse eingeführt.

DIW Wochenbericht 80(2013) Heft 10 ; S. 3-15

Volksvertreter sind risikofreudiger als das Volk
Moritz Heß, Christian von Scheve, Jürgen Schupp, Gert G. Wagner

In der Politik sind wie im Geschäftsleben oft riskante beziehungsweise gefährliche Entscheidungen zu treffen, bei denen die Ergebnisse nur schwer oder gar nicht prognostizierbar sind. Da Menschen in ihren Einstellungen gegenüber Risiken und Gefahren variieren, ist es vernünftig, dass in Lebensbereichen, die unterschiedlich riskante Entscheidungen erfordern, Menschen mit unterschiedlichen Risikoeinstellungen tätig sind. So wurde schon immer beobachtet, dass Unternehmer ein höheres Maß an Risikofreude zeigen als abhängig Beschäftigte. Für diesen Bericht wurde Ende des Jahres 2011 mit Hilfe einer statistischen Erhebung die Risikoeinstellung von Mitgliedern des Deutschen Bundestags (MdB) ermittelt. Demnach sind diese weit überdurchschnittlich risikofreudig; sie sind sogar deutlich risikofreudiger als Selbständige. Man kann dies kritisch sehen: Politiker sind bereit, höhere Risiken einzugehen, als es die Bevölkerung im Durchschnitt tun würde. Insofern sind Politiker keine repräsentativen Vertreter des Volkes. Wir interpretieren diesen Befund jedoch positiv, als eine gesellschaftlich sinnvolle “Arbeitsteilung” zwischen Bürgern, Wählern und Politikern im Rahmen einer repräsentativen Demokratie, die Risikofreude und Macht institutionell begrenzt.

DIW Wochenbericht 80(2013) Heft 10 ; S. 17-21

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Beste deutsche Universität

Mit dieser internationalen Spitzenplatzierung ist Konstanz die beste deutsche Universität der untersuchten Einrichtungen, die unter 50 Jahre alt sind. Unterstrichen wird diese Bewertung vom vor wenigen Tagen veröffentlichten globalen Ranking „QS Top 50 under 50“, das sich ebenfalls auf Universitäten konzentriert, die nicht älter als 50 Jahre sind. Hier belegte Konstanz im globalen Vergleich den 35. Platz.

Den ersten Platz des THE-Rankings belegte die Pohang University of Science and Technology (Postech, Südkorea), gefolgt von der ETH Lausanne (Schweiz) und der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST, China). Neben der Universität Konstanz sind in der Liste der 100 besten jungen Universitäten nur drei weitere deutsche Hochschulen vertreten, von denen es keine unter die Top 20 geschafft hat. In Deutschland sind insgesamt 39 staatliche Universitäten jünger als 50 Jahre. Mit der neuen Rangliste wollen die Herausgeber des "Times Higher Education-Rankings" nach eigenen Angaben die in den vergangenen 50 Jahren gegründeten Universitäten als eine „neue Klasse globaler Universitäten“ hervorheben und zeigen, wer die „zukünftigen Harvards und Cambridges“ sein könnten. Um den Kriterien und Herausforderungen von jungen Einrichtungen gerecht zu werden, wurde die Methodik des Rankings angepasst, es werden dieselben 13 Leistungsindikatoren herangezogen, wie bei den üblichen THE-Rankings. Lediglich die Bewertung der einzelnen Indikatoren für das Gesamtergebnis wurde entsprechend angepasst.

„Dieses Ergebnis ist für uns eine wichtige und hervorragende Bestätigung: Die beste deutsche Universität, im europäischen Vergleich auf Platz sieben und weltweit unter den Top 15 – das ist großartig! Als eine besonders kleine und junge Universität ist es für die Universität Konstanz immer wieder eine besondere Herausforderung, im internationalen Vergleich unsere Spitzenleistungen in Forschung und Lehre zu repräsentieren. Durch die neuen Rankings, die unsere Leistung ins Verhältnis zu unserem Alter stellen, wird deutlich, dass wir in Konstanz auf höchstem internationalen Niveau arbeiten“, betont Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz.

Im Ranking der Top 100 sind 30 Länder repräsentiert, auf Platz eins der Länder liegt dabei Großbritannien mit 20 Universitäten vor Australien und den USA. Deutschland erreicht mit vier vertretenen Universitäten gemeinsam mit Kanada und Frankreich die sechste Stelle.

Weitere Informationen

Das gesamte Ranking „THE 100 under 50 2012“ hier.

Quelle: kisswin.de