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Call for Papers: Jahrestagung Gesellschaft für Hochschulforschung (18./19.03.2013)

8. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung
Berlin, 18./19. März 2013

“Differenzierung des Hochschulsystems in Deutschland und im internationalen Vergleich – Herausforderungen, Entwicklungsansätze und Folgen”

– Call for Papers –

Die stärkere Differenzierung der Hochschullandschaft ist in den letzten Jahrzehnten ein wiederkehrendes Thema der Hochschulentwicklung und der Hochschulforschung (nicht nur) in Deutschland gewesen. Bis heute sind jedoch Formen und Umfang wie auch die Auswirkungen stärkerer Differenzierung in der Hochschulforschung und in der Hochschulpolitik nicht unumstritten. Zwischen Konzepten eher egalitärer oder unitaristischer Hochschulstrukturen, einer dualen bzw. binären Struktur und solchen einer ausgeprägten Stratifizierung finden sich Gegensätze, aber auch fließende Übergänge.

Differenzierung gilt dabei oft als eine Antwort auf das Wachstum des Hochschulsystems und eine zunehmende funktionale Spezialisierung von Hochschulen. Auch wird Differenzierung oft im Zusammenhang mit neuen Wettbewerbsformen, Steuerungs- und Allokationsverfahren gesehen. Im Kontext der Globalisierung der Hochschulentwicklung ist in den letzten Jahren ein weiteres Thema aufgekommen: das Streben nach weltweiter Exzellenz („world class universities“). Wie in anderen Feldern der Hochschulpolitik dient auch bei der Frage der Differenzierung das Ausland, primär das amerikanische Hochschulsystem, häufig als Vorbild.

Grundsätzlich kann Differenzierung in sehr unterschiedlichen Formen erfolgen, als funktionale, sektorale, als inter- oder intrainstitutionelle Differenzierung, als Differenzierung zwischen Programmen, Abschlüssen, bei der Zusammensetzung des akademischen Personals oder in anderen Varianten. Am häufigsten findet sich die Unterscheidung zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Ebene. Zur vertikalen Differenzierung gehört in erster Linie die unterschiedliche Bewertung von Hochschulen nach Ergebnissen/Leistungen, Qualität und Reputation. Zur horizontalen Differenzierung, oft auch als Profilbildung bezeichnet, gehören beispielsweise die Konzentration auf bestimmte fachliche Schwerpunkte oder die Entwicklung spezifischer Studienprofile bzw. Studienformate. Beide Prozesse können auch miteinander einhergehen; so können zum Beispiel profilbildende Maßnahmen zur Internationalisierung oder zur Förderung lebenslangen Lernens zugleich dazu dienen, Reputation und Anerkennung zu erhöhen.

Lange Zeit war in Deutschland die Vorstellung verbreitet, innerhalb ihres jeweiligen Sektors (Universitäten, Kunsthochschulen, Fachhochschulen) hätten alle Hochschulen im Großen und Ganzen eine ähnliche Qualität und Reputation. Rangunterschiede hätten – wenn überhaupt – eher eine informelle Bedeutung. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat nicht nur die wachsende Zahl von privaten Hochschulen und solchen, die sich auf bestimmte Angebotsformate spezialisieren, dazu beigetragen, die institutionelle Vielfalt der Hochschullandschaft zu vergrößern. Die Exzellenzinitiative sowie die Ausbreitung von Ranking- und Monitoringverfahren unterschiedlicher Art haben Unterschiede zwischen Hochschulen oder Fakultäten stärker sichtbar gemacht – begleitet von anhaltenden methodologischen Debatten und wissenschaftspolitischen Stellungnahmen (zuletzt vom Wissenschaftsrat). In die gleiche Richtung wirken Verfahren der Qualitätsprüfung und -sicherung. Auch die Föderalismusreform hat Unterschiede in der Hochschulentwicklung zwischen den Ländern verstärkt.

Es gibt aber auch gegenläufige Entwicklungen: So hat der Bologna-Prozess im Bereich der Studienstruktur eher zu einer Annäherung der Hochschultypen durch die Einführung der gleichen Abschlussgrade geführt. Auch ist Forschung keine exklusive Aufgabe der Universitäten mehr. Die Exzellenzinitiative hat einerseits zu neuartigen Rangabstufungen zwischen Universitäten geführt, andererseits aber auch eine entdifferenzierende Wirkung, indem das Modell der forschungsstarken, international ausgerichteten Universität (nach Möglichkeit mit exzellenter Lehre) zur vorherrschenden Leitlinie universitärer Entwicklung geworden ist.

Eine stärkere Differenzierung des Hochschulsystems in Deutschland bringt vielfältige Herausforderungen mit sich – für die Hochschulen und ihre Mitglieder, aber auch für die Hochschulpolitik und die Hochschulforschung. Wird es mehr Konvergenz oder mehr Divergenz in der Hochschulentwicklung geben? Verschwimmen die Unterschiede eher oder werden sie stärker? Wie wird das zukünftige Verhältnis zwischen Fachhochschulen und Universitäten (sowie anderen postsekundären Einrichtungen) aussehen? Welche langfristigen Auswirkungen wird die Exzellenzinitiative über den bisherigen Förderzeitraum hinaus haben? Welche Chancen haben spezifische Hochschulprofile unter der Bedingung, dass vor allem exzellente Forschungsleistungen und internationale Sichtbarkeit zählen? Gehen mit zunehmender Differenzierung auch neue Selektionsmechanismen und -muster einher? Verändern sich die nationalen oder internationalen Mobilitätsmuster durch Differenzierung? Werden in Zukunft die Berufs- und Beschäftigungschancen von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen auch vom Status der jeweiligen Hochschule abhängen?

Beiträge zu diesen Herausforderungen sollen im Zentrum der Tagung stehen. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf international-vergleichenden Beiträgen liegen, da sich ähnliche Entwicklungen auch in anderen Ländern vollziehen bzw. andere Staaten bereits über eine lange Tradition der institutionellen Differenzierung verfügen. Erwünscht sind insbesondere solche Beiträge, die sich explizit theoretischen oder methodologischen Fragen der Forschung über Differenzierungsprozesse widmen. Weitere Beiträge können für das hochschuldidaktische Forum sowie für einen „open track“ eingereicht werden, der die Möglichkeit zur inhaltlichen Ergänzung des thematischen Feldes eröffnen soll.

Es sind Beiträge unter anderem zu den folgenden Aspekten erwünscht:

  • Profilbildung der Hochschulen und des Studienangebots,
  • Verhältnis von Universitäten, Fachhochschulen und weiteren Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs wie Berufsakademien,
  • Wandel und Differenzierung der Aufgaben von Hochschulen,
  • Hochschulpolitische Interessenlagen und Initiativen, Erwartungen und Einflüsse im Blick auf Differenzierung,
  • Wirkungen von Förderprogrammen und Wettbewerben (z.B. Exzellenzinitiative),
  • Entwicklungen im Bereich der nicht-staatlichen Hochschulen,
  • Differenzierende Wirkung von Qualitätssicherungsinstrumenten (z.B. Programmoder Systemakkreditierung) oder von Verfahren, Unterschiede sichtbar zu machen (Rankings), Leistungsfähigkeit von Rankingverfahren,
  • Wachsende Heterogenität der Zielgruppen von Hochschulbildung und der Studierendenschaften,
  • Veränderte Rekrutierungs- und Selektionsprozesse beim Hochschulzugang oder beim Übergang in Arbeitsmarkt und Beruf,
  • Ausdifferenzierung von Karrierewegen in der Wissenschaft,
  • Differenzierende Effekte von wettbewerblichen und indikatorbasierten Mittelverteilungsmodellen.

Vortragsangebote sind bitte bis zum 31. Oktober 2012 per Email an das lokale Organisationskomitee (hochschulforschung@hu-berlin.de) zu richten. Die Vorschläge sollen den Umfang von 500 Wörtern nicht überschreiben. Es kann sich um Einzel- und Gruppenpräsentationen oder auch um Paneldiskussionen handeln. Die Einsenderinnen und Einsender erhalten voraussichtlich bis zum 15. Dezember 2012 eine Rückmeldung über die Annahme ihres Beitrags.

Lokales Organisationskomitee:
Humboldt- Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät IV
Institut für Erziehungswissenschaften Abteilung Hochschulforschung
Prof. Dr. Andrä Wolter
Dipl.-Pol. Ulf Banscherus
Ole Engel, M.A.
Dipl.-Vw. Anna Spexard

Die Weitergabe von Persönlichkeitseigenschaften und intellektuellen Fähigkeiten von Eltern an ihre Kinder

Die Weitergabe von Persönlichkeitseigenschaften und intellektuellen Fähigkeiten von Eltern an ihre Kinder
Silke Anger

Die Studie untersucht für Deutschland, in welchem Ausmaß intellektuelle Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale von Eltern an ihre Kinder im Jugend- und jungen Erwachsenenalter weitergegeben werden. Auf Basis repräsentativer Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt sich, dass intellektuelle beziehungsweise kognitive Fähigkeiten stärker von Eltern auf ihre Kinder übertragen werden als Persönlichkeitseigenschaften. Je älter die Kinder werden, umso mehr ähneln ihre kognitiven Fähigkeiten denen ihrer Eltern. Ein internationaler Vergleich zwischen Deutschland, Skandinavien und USA zeigt: Unterschiede in der Weitergabe von Fähigkeiten an die nächste Generation können nicht die unterschiedliche soziale Mobilität – den Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischem Status von Eltern und Kindern – in diesen Ländern erklären. Das heißt, dass für das Ausmaß der intergenerationalen sozialen Durchlässigkeit in den betrachteten drei Gesellschaften in erster Linie Unterschiede in den Sozialstrukturen verantwortlich sind.

DIW Wochenbericht 79(2012) Heft 29 ; S. 3-12
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.406005.de/12-29-1.pdf

Der Link zum Heft:
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.406003.de/12-29.pdf

Wie wird das deutsche Wissenschaftssystem ab 2017 aussehen?

Die vier wichtigsten Bund-Länder-Programme (Hochschulpakt, Exzellenzinitiative, Hochschulbau sowie Pakt für Forschung und Innovation) enden zwischen 2013 und 2020. In den nächsten Jahren müssen somit wichtige politische Entscheidungen für die zukünftige Finanzierung und Gestalt der deutschen Wissenschaftslandschaft gefällt werden. Wie sich die politischen Parteien hierzu mit Blick auf die Wahlen im September 2013 positionieren, wird von besonderem Interesse sein.

Um den möglichen Optionen genauere Konturen zu geben, initiiert die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die Schriftenreihe Wissenschaftspolitik im Dialog (1). Diese Reihe bietet ein Forum für Analysen der bisherigen Instrumente der Wissenschafts- und Forschungsförderung und auch für eine breit gefächerte offene Diskussion der Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems.

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Exzellenzinitiative“ hatte bereits 2010 mit ihrer Bilanz der bis dahin erzielten Ergebnisse der ersten Runde der sogenannten Exzellenzinitiative große Aufmerksamkeit erzielt (2); sie setzt auch für die zweite Runde die reflektierende Beobachtung der mit der Exzellenzinitiative verbundenen Verfahren, Maßnahmen und Folgen fort. Darüber hinaus möchte sie den Dialog über Forschungsfinanzierung und -systeme befördern und ein offenes Forum für die zukünftige Gestaltung des Wissenschaftssystems anbieten.

Die Reihe Wissenschaftspolitik im Dialog versteht sich als organisationsübergreifendes Forum für Analysen, Stellungnahmen und Diskussionspapiere zu wissenschafts- und forschungspolitischen Themen. Sie beginnt im Juli 2012 mit vier Positionsbroschüren:

Heft 1/2012: Peter Gaehtgens: Die Exzellenzinitiative im Kontext Bund/Länder-finanzierter Forschungsförderungsprogramme (bereits erschienen)

Heft 2/2012: Hans Meyer: Die Zukunft des Wissenschaftssystems und die Regeln des Grundgesetzes über Sach- und Finanzierungskompetenzen (im Druck)

Heft 3/2012: Karl Ulrich Mayer: Produktive Pfadabhängigkeiten. Ein Diskussionsbeitrag zum Verhältnis universitärer und außeruniversitärer Forschung im Kontext der Exzellenzinitiative (im Druck)

Heft 4/2012: Stephan Leibfried / Ulrich Schreiterer: Quo vadis, Exzellenzinitiative? (im Druck)

(1) Wissenschaftspolitik im Dialog – eine Schriftenreihe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; Herausgeber: Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und die Interdiziplinäre Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative

Die Broschüren finden Sie zum Download auf der Webseite der BBAW unter http://www.bbaw.de/publikationen/neuerscheinungen,
gedruckte Exemplare können Sie kostenfrei über die Pressestelle der BBAW anfordern.
(2) Die Exzellenzinitiative – Bilanz und Perspektiven, herausgegeben von Stephan Leibfried für die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Exzellenzinitiative“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Campus Verlag, 313 Seiten, ca. 50 Abbildungen und Cartoons, Frankfurt a. M. 2010, EAN 9783593392646, 19,90 Euro, Erscheinungstermin: 11. April 2010

Quelle: kisswin.de

GESIS: Recherche Spezial 03/12 erschienen: “25 Jahre empirische Sozialforschung in Deutschland”

Recherche Spezial 03/12: 25 Jahre empirische Sozialforschung in Deutschland

Die neue Recherche Spezial 03/12 beschäftigt sich mit der empirischen Sozialforschung in den vergangenen 25 Jahren und beleuchtet bedeutsame Veränderungen in dieser Disziplin.
Die vorliegende Ausgabe versammelt ausgewählte Literatur- und Forschungsnachweise ab dem Jahre 1987 zu den wissenschaftlichen Methoden der empirischen Sozialforschung in insgesamt sechs Kapiteln. Im ersten Kapitel sind Nachweise zu den Erhebungstechniken: Computer Assisted Telephone Interview (CATI), Computer Assisted Personal Interview (CAPI) und Computer-Assisted Self Interview (CASI) zusammengestellt. Das zweite Kapitel umfasst Arbeiten zu den internetgestützten Befragungen. Im Kapitel drei sind Nachweise aufgeführt, die sich mit der Stichprobenziehung beschäftigen, die sich aufgrund der wachsenden Zunahme an Cati-Festnetz und Cati-Mobil Umfragen sowie der internetgestützen Befragungen ergeben. Kapitel vier gibt einen Überblick über die Entwicklung von Längsschnittuntersuchungen, unter besonderer Berücksichtigung von (Online) Access Panels. Im fünften Kapitel sind schließlich Arbeiten aufgeführt, deren Inhalt Fragen zur Qualitätssicherung und den Qualitätsstandards behandeln. Schließlich werden in Kapitel sechs Arbeiten aufgeführt, die sich mit dem Datenschutz bzw. dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung beschäftigen.
Jetzt kostenlos als PDF-Datei downloaden!

Quelle: gesis.org

Neuer Wochenbericht/DIW Berlin: Nicht nur Autofahren wird teurer

Personenverkehr in Deutschland – mobil bei hohen Kosten
Uwe Kunert, Sabine Radke.

Die hohe Mobilität der Bevölkerung trägt zur Teilhabe am Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben bei. Dabei ist der Mobilitätsbedarf stark von der Lebenssituation abhängig; so haben Studenten und Erwerbstätige die höchste Verkehrsnachfrage. Anders als in früheren Jahrzehnten wächst die Verkehrsnachfrage insgesamt nur noch schwach, in den zurückliegenden Jahren haben außerdem Wege mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln Anteile am Verkehrsaufkommen gewonnen. Trotz der hohen Bedeutung des Fuß- und Fahrradverkehrs für die nahräumliche Erreichbarkeit ist die Bevölkerung in Deutschland überwiegend motorisiert unterwegs. Pro Person und Jahr legen die Verkehrsteilnehmer etwa 11 000 Kilometer mit dem Auto zurück; das ist etwas mehr als das Fünffache der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Strecken (etwa 2 000 Kilometer). Die durch die Nutzung motorisierter Verkehrsmittel entstehenden Kosten sind in den zurückliegenden 20 Jahren deutlich stärker gestiegen als der Verbraucherpreisindex insgesamt. Je Beförderungsleistung liegen die Kosten für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Durchschnitt über den variablen Kosten der Autonutzung.

DIW Wochenbericht 79(2012) Heft 24 ; S. 3-12
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.402441.de/12-24-1.pdf

Keiner kommt an Spanien vorbei – außer dem Zufall
Jürgen Gerhards, Michael Mutz, Gert G. Wagner.

Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 hatte das DIW Berlin zusammen mit der Freien Universität Berlin erstmals den Transfer- Marktwert der Mannschaften als ein einfaches und transparentes Kriterium für die Prognose der Ergebnisse großer Fußball-Turniere vorgeschlagen. Und tatsächlich wurden die teuersten Teams 2006 und 2010 ebenso FIFA-Weltmeister (Italien und Spanien) wie das teuerste Team 2008 Europameister wurde (Spanien). Aufwändigere und zugleich weniger transparente Simulationsstudien, in die auch Expertenmeinungen eingingen, kamen bei der WM 2010 zu keinem besseren Ergebnis. Bei der angelaufenen Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist Spanien auf dem Papier in jeder Hinsicht die favorisierte Mannschaft. Allerdings gehört auch die Auswahlmannschaft des Deutschen Fußball Bundes (DFB) zu den stärksten Mannschaften, die am Turnier teilnehmen. Sie besitzt daher eine reelle Chance, die EM zu gewinnen. Gerade bei einem Turnier, das überwiegend im K.O.-Modus und kleinen Vorrundengruppen ausgetragen wird, spielt aber auch der Zufall eine große Rolle. Dies bedeutet, dass für die deutsche Auswahl ein beachtliches Risiko besteht, nicht das Viertelfinale zu erreichen, denn in der Vorrundengruppe B treffen mit Deutschland, den Niederlanden und Portugal drei fast gleich starke Teams aufeinander. Trotz des Sieges im ersten Spiel besteht dieses Risiko weiterhin, zumal das Team der Niederlande unter Zugzwang steht.

DIW Wochenbericht 79(2012) Heft 24 ; S. 14-20

http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.402227.de/12-24-3.pdf

Der Link zum Heft: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.402439.de/12-24.pdf

Bayer-Stiftung: 200.000 Euro für Auslands-Stipendien

Im akademischen Bereich können sich ambitionierte Studierende für ein Otto-Bayer-Stipendium, ein Carl-Duisberg-Stipendium oder ein Kurt-Hansen-Stipendium bewerben, wenn sie ein Studienvorhaben im Ausland anstreben. Zu den geförderten Fachrichtungen gehören Biologie, Biochemie, Biotechnologie, Bioverfahrenstechnik, Chemie, Chemie-Ingenieurwesen, Medizin, Pharmazie, Physik, Statistik/Biometrie und die naturwissenschaftlichen Fächer des Lehramts. Die Bayer-Stiftung stellt für diese Stipendien jedes Jahr insgesamt bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung steht sowohl Studierenden aus Deutschland offen, die einen Auslandsaufenthalt planen, wie auch Studierenden aus dem Ausland, die eine Studienstation in Deutschland einlegen möchten.

Als Ergänzung zu den Stipendien im akademischen Bereich sind Hermann-Strenger-Stipendien zur Unterstützung junger Menschen im Programm, die im Rahmen einer nicht-akademischen Ausbildung erste Berufserfahrung im Ausland sammeln möchten. Bewerben können sich engagierte Auszubildende kaufmännischer, gewerblich-technischer, naturwissenschaftlich- und medizinisch-orientierter Lehrberufe sowie junge Berufstätige in diesen Berufsfeldern, deren Ausbildungsabschluss höchstens zwei Jahre zurückliegt. Mit diesem Programm möchte die Bayer Science & Education Foundation gezielt die internationale Berufserfahrung junger Menschen im nicht-akademischen Bereich fördern. In diesem Jahr stellt die Stiftung dazu 50.000 Euro zur Verfügung.

Bewerbungsschluss für alle vier Stipendienprogramme ist der 15. Juli 2012. Die Bewerbungsunterlagen sind online verfügbar unter http://www.bayer-stiftungen.de. Über die Vergabe entscheidet ein unabhängiger Stiftungsrat Anfang September 2012.

Die Bayer Science & Education Foundation startet damit die sechste Runde des Förderprogramms, mit dem gezielt der Wissenschaftsaustausch und die internationale Berufserfahrung junger Menschen unterstützt werden. Das Stipendienprogramm steht ganz in der Tradition der ersten Bayer-Stipendien, die bereits 1923 von Carl Duisberg ins Leben gerufen wurden. Es richtet sich an junge Menschen mit Kreativität und hoher Leistungsbereitschaft, überdurchschnittlichen Noten und gesellschaftlichem Engagement. In den ersten fünf Förderrunden konnten bereits 150 Fellows mit einer Gesamtsumme von mehr als 798.000 Euro unterstützt werden.

Neben den Bewerbungsunterlagen stehen im Internet weitere Informationen zum "Bayer Fellowship Program" und zur Bayer Science & Education Foundation zur Verfügung.

Weitere Informationen

Näheres finden Sie hier.

Quelle: kisswin.de

Leuphana Universität Lüneburg: Podiumsdiskussion “Zukunft Wissenschaft – Promovierendenausbildung in Deutschland” am 20. Juni 2012

Die Fachgruppenvertretung Promotion der Leuphana Universität Lüneburg lädt herzlich zu einer

Podiumsdiskussion zum Thema “Zukunft Wissenschaft – Promovierendenausbildung in Deutschland”
am Mittwoch, 20. Juni 2012 von
18:00 bis ca. 20:00 Uhr
in den Hörsaal 3 (Campus Scharnhorststr.) der
Leuphana Universität Lüneburg ein.

Mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, u.a. der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Promovierenden-Initiative, der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) und der Leuphana Universität Lüneburg, möchten wir Fragen rund um Ausbildungsmodelle, Beschäftigungsbedingungen, Karriereaussichten und Kompetenzen des wissenschaftlichen Nachwuchses diskutieren.

Das Ziel der Podiumsdiskussion ist es, in einen konstruktiven Dialog über die Promovierendenausbildung an deutschen Hochschulen zu treten und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Eine Vernetzung und die Gründung einer Arbeitsgruppe zum Thema an der Leuphana Universität Lüneburg ist geplant und wird von der FGV Promotion unterstützt.

Humboldt-Stipendien werden lukrativer

Postdoktoranden sollen ab dem 1. Dezember monatlich 2.650 statt 2.250 Euro und erfahrene Wissenschaftler 3.150 statt 2.450 Euro erhalten. Insgesamt erhöhen sich die durchschnittlichen Stipendienraten für ausländische Forscherinnen und Forscher damit um rund 18% beziehungsweise 29%. Außerdem gibt es neue Zusatzleistungen für Familien, etwa bei Alleinerziehenden monatlich 400 Euro für das erste und 100 Euro für jedes weitere Kind.

Die erste Stipendienratenerhöhung seit zehn Jahren sei notwendig, so Generalsekretär Enno Aufderheide, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. "Ein Humboldt-Stipendium ist international hoch angesehen, und Reputation ist in der Wissenschaft letztlich geldwert. Doch unser Renommee allein kann den Abstand zu den gestiegenen Angeboten anderer Länder nicht mehr ausgleichen", sagte Aufderheide. "Wir freuen uns außerdem, dass wir künftig unseren Geförderten mehr Geld für die Kinderbetreuung geben können. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Chancengleichheit sind auch in der Wissenschaft wichtig und liegen uns sehr am Herzen. Allerdings haben die Ministerien leider nur einen Teil dessen genehmigt, was wir hier gerne tun würden."

Die Stipendien werden aus Mitteln des als institutioneller Förderer federführenden Auswärtigen Amts finanziert sowie aus den Stipendienmitteln des Bundesforschungsministeriums und des Bundesentwicklungsministeriums. Allerdings erhält die Stiftung nicht entsprechend mehr Mittel, sondern muss die Erhöhung der Raten aus dem bisherigen Etat leisten. Deshalb wird die Anzahl der Stipendien um jährlich etwa 70 reduziert werden.

"Die Stiftung muss damit leben, dass die überfällige Erhöhung nur um den Preis der ‚Ausgabenneutralität‘ erreichbar war", sagte der Präsident der Stiftung Helmut Schwarz. "Wir sind aber in Gefahr, eine große Chance zu verspielen. Weltweit nimmt das Interesse an einem Forschungsaufenthalt in Deutschland zu. Wir müssen immer mehr herausragende Anträge ablehnen und verpassen so die Chance, diese Menschen hier mitarbeiten zu lassen und sie durch unser Netzwerk lebenslang mit der deutschen Forschung zu verbinden. Deshalb kann ich nur raten, die Zahl der Stipendien in naher Zukunft wieder spürbar zu erhöhen", so Schwarz.

Weitere Informationen

Näheres finden Sie hier.

Quelle: kisswin.de

DFG stellt “Förderatlas 2012” vor

Der Wettbewerb um diese Drittmittel von Ministerien und Förderorganisationen wird zunehmend zu einem dominierenden Faktor in Wissenschaft und Forschung und umfasst inzwischen große Teile der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dies geht aus dem neuen „Förderatlas 2012“ hervor, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Donnerstag, dem 24. Mai 2012, gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Berlin vorstellte.

Mit dem „DFG-Förderatlas“ schreibt die zentrale Forschungsförderorganisation in Deutschland ihr seit 1997 in fünf Ausgaben erschienenes „DFG-Förder-Ranking“ unter neuem Namen fort. Inhaltlich und mit zahlreichen Tabellen, Grafiken und Karten auch visuell erweitert, will der Förderatlas noch umfassender und detaillierter Auskunft geben über die öffentliche Finanzierung der Forschung in Deutschland sowie die damit ermöglichten Forschungsprofile und -schwerpunkte.

Die stark gestiegene Bedeutung von Drittmitteln und den immer intensiveren Wettbewerb um diese verdeutlicht der Förderatlas anhand verschiedenster Kennzahlen aus den Statistiken der DFG und zahlreicher weiterer nationaler und internationaler Forschungsförderer: Demnach sind die laufenden Grundmittel der Hochschulen in Deutschland zwischen 1998 und 2010 nur moderat angewachsen, nämlich von 12,6 auf 15,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 23 Prozent. Die von den Hochschulen im Wettbewerb eingeworbenen Drittmittel stiegen im selben Zeitraum dagegen um mehr als 100 Prozent von 2,5 auf über 5,3 Milliarden Euro an. Damit hat sich die „Drittmittelquote“, also der Anteil der Drittmittel an der Gesamtfinanzierung der Hochschulen und ihrer Forschungen, in nur gut einem Jahrzehnt von 16 auf 26 Prozent erhöht.

Der größte Teil der inzwischen weit über 5 Milliarden Euro an Drittmitteln stammt dabei aus nur drei Quellen: der DFG mit ihren zahlreichen Förderprogrammen von der Einzelförderung über große Forschungsverbünde wie Sonderforschungsbereiche und Forschergruppen bis hin zu den Exzellenzclustern im Rahmen der Exzellenzinitiative, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und anderen forschungsfördernden Ministerien des Bundes sowie der Europäischen Union mit ihren Forschungsrahmenprogrammen und dem 2007 gegründeten European Research Council (ERC). Mehr als 60 Prozent aller Fördergelder erhalten die Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland von diesen drei Geldgebern – über 35 Prozent dabei alleine von der DFG. Damit ist die DFG weiter der größte und wichtigste Drittmittelgeber in Deutschland. Ihr Gesamtanteil hat sich gegenüber den späten 1990er-Jahren jedoch kaum verändert, denn da die Drittmittelförderung insgesamt stark angewachsen ist, ist auch die DFG trotz ihrer kontinuierlichen Etaterhöhungen und Sonderprogramme mit dem Markt der Drittmittelförderung gewachsen, aber nicht in diesem Markt.

Um die Drittmittel konkurrieren immer mehr Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen: So hatten zwischen 1991 und 1995 – dem Zeitraum, der im ersten DFG-Förder-Ranking abgebildet wurde – 89 Hochschulen erfolgreich Fördergelder bei der DFG eingeworben. Zwischen 2008 und 2010 – dem Berichtszeitraum des Förderatlas – waren es 186, also mehr als doppelt so viele Hochschulen wie vor weniger als 20 Jahren. Hinzu kommen aktuell 433 außeruniversitäre Einrichtungen, an denen mit Fördergeldern der DFG geforscht wird.

Dieselbe Entwicklung lässt sich auch an den am Wettbewerb beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ablesen: Zwei von drei Professorinnen haben zwischen 2006 und 2010 mindestens einen Förderantrag bei der DFG gestellt. Besonders ausgeprägt ist der Wettbewerb in der Biologie, Chemie und Physik und den Geowissenschaften – hier beantragten jeweils über 90 Prozent aller Professorinnen und Professoren DFG-Mittel. In den Geistes- und Sozialwissenschaften waren es 45 Prozent. Und so wie als Antragsteller sind immer mehr Wissenschaftler auch als Gutachter an der Vergabe von Drittmitteln beteiligt: Etwa jede zweite Professorin und jeder zweite Professor an den deutschen Universitäten hat zwischen 2006 und 2010 mindestens einmal an Begutachtungen von DFG-Anträgen mitgewirkt.

Weitere Informationen

Den „Förderatlas 2012“ finden Sie hier.

Quelle: kisswin.de

Neuer Wochenbericht/DIW Berlin: Stromnetze in Deutschland behutsam ausbauen

In Ruhe planen: Netzausbau in Deutschland und Europa auf den Prüfstand
Andreas Schröder, Clemens Gerbaulet, Pao-Yu Oei, Christian von Hirschhausen

Die Modernisierung und der Ausbau der Stromübertragungsnetze schreitet in Deutschland langsam, aber sicher voran. Trotz des Atomausstiegs gibt es kurzfristig also keinen Grund zur Sorge wegen einer potenziellen Netzlücke. In den Jahren 2007 bis 2010 waren die wegen Netzengpässen notwendigen Anpassungsmaßnahmen vernachlässigbar; auch im Winter 2011/12 blieb die Situation dank vorausschauender Systemplanung beherrschbar. Daher können Optionen für die Optimierung, die Verstärkung und den Ausbau des Netzes nun gründlich diskutiert werden, wie dies sowohl im deutschen als auch im europäischen Kontext geplant ist.

In: DIW Wochenbericht 79(2012) Heft 20 ; S. 3-12
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.399830.de/12-20-1.pdf

Der Link zum Heft: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.399828.de/12-20.pdf